Zeitungsausschnitt vom 22.11.2016 (Hilpoltsteiner Kurier)
Obermässinger Feuerwehr auf Zukunftskurs
Theodor Hiemer und Konrad Bösl als Kommandanten bestätigt – Warten auf neues Gerätehaus
Obermässing (lkm) Die vorletzte Wahlperiode vor dem Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Obermässing ist eingeläutet. Im Jahr 2023 darf sie 150-jähriges Bestehen feiern. Die Kommandanten heißen bis zum Jahr davor Theodor Hiemer und Konrad Bösl, die bei der Mitgliederversammlungen in ihren Ämtern bestätigt wurden. Für die Zeit bis zum Fest hoffen nicht nur die Beiden auf zentrale Erneuerungen.
Die erste steht schon in Kürze an: ein neues, zweigeschossiges Feuerwehrhaus. Nur die Tore müssen noch verbreitert werden. Für die zwei derzeitigen Fahrzeuge passt sie zwar genau, nicht aber für die, die sie bis spätestens zum Jubeljahr ersetzen sollen. Diesen Zeitrahmen steckte zumindest Bürgermeister Manfred Preischl in seinem Grußwort ab, der sich zuversichtlich zeigte, dass noch vor 2023 die ganze Breite des Tores auch genutzt werden könne. Läuft alles nach Plan, dann hat die mit 232 Kameraden mitgliederstärkste Wehr der Großgemeinde Greding in sieben Jahren gleich einen vierfachen Grund zu feiern.
Wenn die Projekte gestemmt sind, könne er den Kommandantenstab beruhigt in jüngere Hände übergeben, erklärte Hiemer nach seiner Wiederwahl. Er hoffe, dass der Neubau noch 2017 begonnen und ein Jahr später abgeschlossen werden könne, so Preischl. Im ungünstigeren Falle seien erst 2018 Baubeginn und Fertigstellung im Jahr 2020. Der Grundstückskauf ist unter Dach und Fach. Bis zum Umzug muss die Wehr mit den beengten Verhältnissen des alten Domizils zurechtkommen.
Trotz der Widrigkeiten kann die Wehr aber auf rege Aktivitäten verweisen. Über jene mit geselligem Charakter gab der Vorsitzende Richard Sandner einen Überblick: Sie reichen von Christbaumfeier und Kappenabend sowie den Ausschank beim Ball der Vereine über den Kameradschaftsabend in Kleinnottersdorf bis zum Maibaumaufstellen und der Sonnwendfeier.
Auch die 79 Aktiven, darunter 5 Frauen, hatten seit der letzten Jahresversammlung alle Hände voll zu tun, wie der Kommandant verdeutlichte. Sie wurden in Digitalfunk und Personendekontamination eingewiesen, Atemschutzübungen wurden abgehalten und das richtige Absichern des Verkehrs bei Großveranstaltungen eingeübt. Eine Gemeinschaftsübung an der Rotheichenmühle gab den Ausschlag, die Alamierungsreihenfolge zu ändern. Bei einem Chemieunfall im Autohof Sindersdorf mussten die Obermässinger dekontaminieren und beim Brand einer Schreinerei waren die Atemschutzgeräte im Dauereinsatz. Im zweiten Fall habe das schnelle Eingreifen der Wehr schlimmeres verhindert, so Hiemer. Gleich zweimal musste die Straße nach Kleinnottersdorf von einem Baum befreit werden. Zweimal war man auch im Altenheim aktiv: einmal als Traghelfer und das andere Mal rief eine angebrannte Zwiebel die Wehr auf den Plan. Das komplette Hydrantennetz wurde überprüft und 50 Sandsäcke neu gefüllt. Des Weiteren bekam die Wehr Besuch aus den Reihen des Kindergartens und der Grundschule.
Jugendwart Fabian Kirschner konnte auf eine rührige Jugendwehr aus 20 Jungs und 14 Mädchen verweisen. In die aktive Wehr sind nach dem 18. Geburtstag zudem Niklas Eisenhofer, Miriam Meixner, und Valentin Ochsenkühn gewechselt. Derzeit gibt es 56 Feuerwehrleute im Alter bis zu 27 Jahren. Der Feuerwehrnachwuchs verkaufte heuer insgesamt rund 1000 Maibaumlose und organisierte überdies die Fanmeile beim Challenge. Ein Digitalfunklehrgang wurde abgehalten und in der Ingolstädter Saturn-Arena Schlittschuh gelaufen. Zur jeweils monatlichen gesellte sich in diesem Jahr auch eine 24-Stunden-Übung, bei der ein landwirtschaftlicher Anhänger gelöscht und eine Person mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers gesucht wurde. Hoch hinaus ging es bei einer Hochhausübung mit der Berufsfeuerwehr Nürnberg.
Bei dem großen Engagement zeigte sich Ortssprecher Harald Gerngroß erleichtert: „Da kann man als Bürger ruhig schlafen.“ Und Kreisbrandmeister Franz-Xaver Steib ergänzte: „Bei euch passt einfach alles, ihr seit für die Zukunft gut aufgestellt.“ Das gilt auch für die neue Homepage, die Administrator Christoph Waas erst während der Versammlung online und dann auch noch gleich vorstellte (www.feuerwehr-obermässing.de).
166 Euro wurden für den Hilpoltsteiner Auhof und Regens Wagner Zelt gesammelt. Auch in der eigenen Kasse sieht es nicht schlecht aus. Kassenwart Andreas Gehr verwies auf einen Überschuss.